Fotos: Arno Declair

eine Koproduktion mit den Bregenzer Festspielen
mit:
Leila Abdullah, Verena Reichardt,
Victoria Trauttmansdorff


Regie: Isabel Osthues
Bühne und Kostüme: Sigi Colpe
Erna, Grete und Mariedl haben sich in Ernas Wohnzimmer vor dem Fernseher versammelt: Eine Papstmesse wird übertragen, der Segen urbi et orbi erteilt. Angeregt sprechen die drei Frauen über Gott und die Welt. Die sparsame Pensionärin Erna sorgt sich um ihren missratenen Sohn Hermann, der säuft und ihr kein Enkelkind schenkt. Grete, ebenfalls Pensionärin, schwärmt von ihrem Dackel Lydi und grämt sich um ihre Tochter Hannelore, die jeden Kontakt ab­ge­brochen hat. Mariedl, die jüngste im Bunde, verrichtet ihre Arbeit mit missionarischem Eifer: Ohne Handschuhe reinigt sie verstopfte Aborte.
In ihrem monströsen Größenwahn steigern sich die drei Kleinbürgerinnen in eine rauschhafte Traumvision hinein. Auf einem Fest verdreht Grete einem feschen Musikanten den Kopf, der Fleischer Wottila hält um Ernas Hand an und Mariedl reinigt unter dem Jubel der Menge eine verstopfte Klomuschel. Doch in ihrer Traum­version lässt Mariedl auch Hermann und Hannelore auftreten, die mit ihren Müttern nichts Gutes im Schilde führen.
Der schöne Traum von Erna und Grete wird durch Mariedls Beschwörung der Wirklichkeit in einen Alptraum verwandelt, die Lebenslügen werden aufgedeckt. So viel Wahrheit muss gerächt werden.

Presse
Am Thalia Theater läufts wie am Schnürchen: Die Saison hat erst begonnen - und am Alstertor wurden bereits vier Knaller gezündet. Einer davon ist in der Gaußstraße zu sehen: "Die Präsidentinnen" von Werner Schwab, inszeniert von Isabel Osthues, mit einem fulminanten Damentrio. (...) Hinreißend, wie Victoria Trauttmansdorff (Erna), Verena Reichhardt (Grete) und Leila Abdullah (Mariedl) spielen. 



Jeder Ton, jede Geste, jede Miene sitzt. In der Komik den Größenwahn dieser Kleinbürgerinnen zu zeigen - das ist die hohe Kunst, die den drei Schau­spieler­innen perfekt gelingt. Verblüffend! Erstklassig!
Hamburger Morgenpost
(...) Das Stück wurde vom Thalia Theater Hamburg bei den Bregenzer Festspielen aufgeführt - perfekt inszeniert von Isabel Osthues. Erna (Victoria Trauttmannsdorff) ist ältlich, geizig, fromm und hat kein Glück in der Liebe. Grete ist ältlich, fürchterlich ordinär und hat kein Glück in der Liebe. Dafür ist sie mit einem blasierten Selbstbewusstsein begabt, das sich zu 100 Prozent aus der Dummheit speist (beeindruckendes Schauspiel von Verena Reichhardt). Mariedl (Leila Abdullah) sucht gar keine Liebe, ihr Glück sind der Herrgott und das Kloputzen. Die drei beginnen laut tagzuträumen, Grete und Erna natürlich von der Liebe, Mariedl von der Scheiße. Das läuft so monologisch nebeneinander her, bis Mariedl die Träumereien ihrer Mitpräsidentinnen ins katastrophal Absurde phantasiert. Da wird sie von den beiden andern abgestochen. (...)
Der Standard
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