Fotos: Andreas Etter

mit:
Ulrike Euen, Susanne Stein, Ellen Hellwig, Bernd-Michael Baier, Yves Hinrichs, Claudia Kraus, Daniela Keckeis, Caroline Junghanns, Muriel Wenger, Urs Rechn, Klaus Schleiff
Regie: Isabel Osthues
Bühne und Kostüme: Michael Böhler

»La Línea« wird die Grenze zwischen Mexiko und den USA von den zahllosen Flüchtlingen genannt, die davon träumen, in das verheißungsvolle Land im Norden zu gelangen. Auch Miguel und seine jüngere Schwester Elena denken an nichts anderes mehr, seit ihre Eltern in die USA ausgewandert sind. An seinem 15. Geburtstag macht sich Miguel zunächst allein auf die Reise. Als er im Bus seine Schwester entdeckt, die ihm heimlich gefolgt ist, wird er sich plötzlich der Verantwortung bewusst, die er mit der gefahrvollen Reise eingegangen ist. Eine Bande stiehlt ihr Geld und bedroht Elena. Und der Güterzug, auf dessen Dach sie gen Norden fahren wollen, trägt nicht umsonst den Namen »mata gente« – er tötet Menschen: Beim Versuch aufzuspringen, stürzen viele auf die Gleise. Das Schlimmste steht den Geschwistern noch bevor: Sie müssen sich einem »Coyote«, einem Schleuser, anvertrauen, der sie zu Fuß durch die Wüste führen soll.
Presse
(...) „La Linea“ heißt das mitreißende Jugendstück, das im Oldenburgischen Staatstheater bei der Premiere im Kleinen Haus brandenden Applaus erhielt und das zu Recht erst für junge Menschen ab elf Jahren empfohlen ist. Zu grausam sind die Geschichten, die Miguel und Elena über Vergewaltigungen, Überfälle und todbringende Schleuserbanden hören und teilweise selbst erleben müssen, bis sie müde, verdreckt und halb verdurstet die USA erreichen.
Regisseurin Isabel Osthues schont die jungen Zuschauer, indem sie die Tragik durch Komik überhöht. Ähnlich wie bei „Tom und Jerry“ haut beispielsweise einer dem anderen rasant die Krücken weg, der fliegt auf die Nase. Ein paar junge Leute im Publikum lachen sogar. Sparsam und sehr schön setzt die Regisseurin, die zusammen mit Dramaturg Matthias Grön die Theaterfassung nach Ann Jaramillos gleichnamigem Roman schrieb, die Theatermaschinerie ein.
(...) Getragen wird „La Linea“ von Sebastian Brandes als Miguel und Kathrin Müller als Elena, die sehr jung und überzeugend wirken, miteinander streiten, leiden und hoffen. Mit Herzblut schlüpfen Michael Pietsch, Denis Larisch und Caroline Nagel in unzählige Figuren.
Nordwest Zeitung
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